Es wart Leica

KlausAm Anfang war der Leica Mann. Und er hatte einen Koffer voller Leica Kameras samt erlesenster Objektive dabei. So wart gegeben eine Leica M8 zusammen mit einem Summicron 35mm f2,0.

Eigentlich wollte ich sie nicht ausleihen, wirklich! Aber als ich dann im Laufe des Tages eine Frau traf, die fleißig mit einer Leica unser gemütliches Universitätsschloß belichtete, war es um mich geschehen. Na gut, sagte ich mir: oft wird es nicht vorkommen, dass Leica in einer großen Werbeaktion Kamera verleiht. Nachdem dann die Formalitäten gehandhabt waren, hatte ich die M8 schon in der Hand. Trotzdem musste ich erstmal tief schlucken, immerhin hielt ich da gut 7000 Euronen in meinen Händen.

Noch ein bißchen ratlos, was ich nun überhaupt fotografieren wollte, fuhr ich zunächst zum Bahnhof. Auf der anderen Straßenseite drehte ich mich um und fotografierte flugs diesen Mann.

Die Leica M8 ist keine leise Kamera. Dass ist aber in einer Großstadt wie Darmstadt nicht unbedingt nachteilig, vor allem nicht am Bahnhof. Während die S-Bahn einfährt, mache ich unbemerkt ein Bild von den Wartenden.

Ganz sicher ist die Leica auch keine unauffällige Kamera. Sie liegt aber gut in der Hand und lässt sich super bedienen. Das Fokussieren über den Messsucher gelingt schnell und einfach. So fotografiere ich einen etwas ratlosen Reisenden, kurz bevor ich den Bahnhof verlasse.

Während ich so draußen im Regen herumlaufe, bleibt die Kamera nicht von Näße verschont. Nachteilig wirkt sich das jedoch nicht auf die Funktionen aus. Nur das Sucherfenster muss ab und zu trocken gemacht werden.

Weniger gut gefällt mir die Möglichkeit zur Belichtungskorrektur und zur Änderung der Lichtempfindlichkeit. Beide Funktionen müssen erst umständlich über ein bestimmtes Menü geregelt werden, es stehen keine seperaten Tasten zur Verfügung. Einfacher funktioniert die Belichtungskorrektur über die Messwertspeicherung des halb durchgedrüückten Auslöser. U.a. verwendet im folgenden Foto, gemacht auf der Mathildenhöhe.

Wie bereits gesagt, die Leica lässt sich ausgezeichnet bedienen. Neben dem vollmanuellen Modus gibt eine Zeitautomatik, sprich man wählt die Blende aus und die Kamera wählt die passende Zeit.

Nach einem Schnappschuss in der Mensa war natürlich noch ein obligatorisches Selbstportrait angesagt. Die Leica und ich vor einem Waschbeckenspiegel, kurz bevor sich unsere Wege wieder trennen.

Und so sprach er: Hier endet vorerst unser gemeinsamer Pfad. Lebe wohl, schwarzer Traum aus Solms! Eines Tages werden wir uns sicher wiedersehen.


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